DAS HAUS leer, keine Möbel, Grauschatten und verlasse Nägel abgehängter Bilder an den Wänden … in seiner Form und Materialhaftigkeit wieder auf Anfang (als wäre es gerade fertig gebaut) gesetzt. Haushülle als begehbare Raumskulptur, dem man sich von der öffentlichen Strasse aus nähert, hineintritt, erkundet, durchwandert, die Perspektive wechselt, verweilt und wieder verlässt. Derweil sich fragt und vielleicht erinnert, wer hat hier, wie gewohnt, was wurde hier gemacht, worüber gefreut, was entwickelt … was habe ich von aussen gesehen darüber gedacht, wie wirkt es von innen ? | |
KONTEXT: schwarz/weiß FOTOS, 1974 (40x40cm), gezeigt 2022 Sie bilden Ansichten des Hause (innen und außen) ab, jedoch aus einer anderen Zeit. Die Fotos entstammten einer alten Filmrolle aus den 1970er Jahren. Ich selber hatte die Bilder im Alter von 13 Jahren mit meiner ersten eigenen (simplen) Kamera im Haus aufgenommen. Bilder von Feiern, Eltern, Grosseltern, das Auto des Nachbarn, Kinder, Haustier, eine junge Mutter am Cembalo, der Künstler in seinem Atelier, Pflanzen, ein blühender Apfelbaum … Die Negative wurden über die Jahre beschädigt. Nun frisch abgezogen, legen die Aufnahmen Perspektiven frei, aber auch "Zufälliges im Bild" ist mit Festgehalten, dass heute neu oder erst gelesen wird. Was war es, was mich damals interessierte, was sehe ich heute? Unschärfen, Fingerspuren und Kratzer geben den Abzügen eine spezifische Ästhetik. | |