PROJEKT - VERLAUF
2014 wächst mein erste Leinbeet im Bergischen Land.
Aus der Ernte konnte ich etwa 500g feine Fasern gewinnen.
2015 suchte ich »7 Stück Erde« und 7 Gärtner/Innen.
aus Frankreich, Deutschland, Österreich, Tschechien, Schweden, Schweiz und
England fanden sich Mitwirkende.
Es entstand eine Landkarte - ein Netzwerk, hier wurde Lein (Faserflachs)
gesät.
2016 »Landart im urbanen Raum« gefördert durch das Kulturamt meiner
Heimatstadt beteiligten sich öffentliche Orte und Menschen in Bergisch
Gladbach und säten Lein aus.
Diesmal entstand eine innerstädtische Landkarte.
2017 nahm Textile Kultur Haslach (AT) - im Rahmen des Sommersymposiums
kulturPflanzen - das Projekt auf. Im historischen Weberort (und ehemalig auch
Leinanbauregion) munterte es zu Wiederbelebung der Leinsaat auf.
Im achtstöckigen historischen Wehrturm aus dem 14. Jahrhundert - heute Kirchturm
von Haslach - ließ Veronika Moos in Form einer Ausstellung in ihre künstlerische
Spurensuche zur Kulturpflanze Lein eintauchen.
Fasziniert von der Schönheit und den vielschichtigen Facetten der
Kulturpflanze Flachs flossen historische, forschende, soziale und
künstlerische Aspekte ineinander und verbanden sich bei der Präsentation
auch mit der lokalen Leinengeschichte. Dabei wurden Ergebnisse der
künstlerischen Spurensuche und Aspekte der historischen Leinenkultur
aufgegriffen und das Potential der Kulturpflanze zur Gestaltung von
Gemeinschaft und Landschaft in den Mittelpunkt gerückt.
2019 begann eine Leinsaat in Zusammenarbeit mit dem Flachsmuseum
Wegberg-Beeck (Niederrhein). Beeck wird blau!
2020 mit DeutzKultur und der Kirche St. Heribert in Köln.
All zahlreichen Ernten wächst und wächst ein »organischen Archiv«.
Das pflanzliche Fasermaterial in der Hand zu halten ist das eine. So lädt es aber
auch zur künstlerischen Weiterverarbeitung ein ...
Aus den Ernten 2015 gewann ich 4778g handgesponnene Fasern.
Diese handgesponnene Faser - Ernte aus acht unterschiedlichen Gärten - konnte
unter der Konzeption von Veronika Moos mit vereinten Kräften zu einem 22m langen
Band verwebt werden.
Die Ergebnis - eine soziale Skulptur - wurde 2019 im Museum für Angewandte Kunst
Köln mit dem NRW "Staatspreis Manufactum 2019" ausgezeichnet.